2L-Drachenland

Dortmunder (Industrie-)Denkmäler, Teil 2

Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich bei meinen letzten KAP-Versuchen am Hochofenwerk auf Phoenix-West nicht sehr erfolgreich war. Weil zu wenig Wind herrschte, erreichte der Drachen nicht die gewünschte Höhe und ich hatte nur Bilder, die die Anlage nicht komplett zeigten.

Das sollte heute anders werden. Und tatsächlich schaffte es der Flare in die gewünschte Höhe. Der Wind war ausreichend, aber auch sehr böig. Ich verzichtete auf die Bildkontrolle, weil bei diesem böigen und ungleichmäßigen Wind die Kamera sowieso dauernd einen anderen Bildausschnitt zeigt.

Hochofenwerk Phoenix-West
Hochofenwerk Phoenix-West

Westlich der Stadt Hörde wurde nach der Gründung des Hörder Vereins im Jahr 1852 mit dem Bau eines ersten Hochofenwerkes begonnen (der später Phoenix-West genannte Betriebsteil). Der Hörder Verein ist damit eines der ersten Hüttenunternehmen des Ruhrgebiets, in dem neben der Stahlproduktion und der Weiterverarbeitung auch die vorgelagerte Produktionsstufen der Roheisenerzeugung realisiert wurden. Der erste Hochofen wurde im Jahr 1854 angeblasen. Drei weitere folgten bald, sodass 1855/1856 mit rund 1200 Arbeitern im Hochofenwerk jährlich 22.750 Tonnen Roheisen erzeugt werden konnten – insgesamt arbeiteten circa 2100 Arbeiter beim Hörder Verein. Bis 1870 steigerte man die Roheisenmenge auf 58.000 Tonnen jährlich. Das Erz wurde zum Teil in einer eigenen Eisensteingrube abgebaut.

 

Hochofenwerk Phoenix-West
Hochofenwerk Phoenix-West

Am Standort Phoenix-West im Dortmunder Süden sind noch einige Anlagen als Denkmal übriggeblieben. Dies sind die beiden fast 100 Meter hohen Hochöfen mit einigen Gebäuden und Anlagen, wie zum Beispiel den Winderhitzern oder dem Wasserturm. 2002 wurde das Hochofenwerk in weiten Teilen unter Denkmalschutz gestellt. Auf Phoenix-West fand 1854 der erste und 1998 der letzte Hochofenabstich statt.

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